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Nissenhütten sind vom kanadischen Architekten Peter Norman Nissen 1916 entwickelte Wellblechbaracken, die dem Militär schon im Ersten Weltkrieg als billige Unterkünfte dienten. Auch im Zweiten Weltkrieg benutzten die alliierten Streitkräfte die Hütten als Behausung für Soldaten. Außerdem dienten sie als Lager für Gerätschaften und Waffen. Nach dem Krieg wurden die Nissenhütten in deutschen Städten als provisorische Unterkunft für Vertriebene, Ausgebombte und Flüchtlinge errichtet. Der Winter von 1946/47 erwies sich allerdings für die Unterbringung in den schlecht isolierten Nissenhütten als problematisch, sank doch nachts die Temperatur um mehrere Grad unter Null.
Ein Zeitzeuge berichtet über eine zerbombte deutsche Großstadt in der britischen Besatzungszone:
"Um der Wohnungsnot Herr zu werden, errichtete man auf freien Plätzen und Trümmergrundstücken Nissenhütten. Das waren halbkreisförmige, schlecht isolierte Wellblechhütten mit einem Fenster an den Stirnseiten, in denen bis zu 25 Menschen wohnen sollten. Die Wohnungsnot wurde in den ersten Monaten nach dem Krieg noch erheblich dadurch verschärft, dass viele Flüchtlinge in die ausgebombte Stadt kamen."
(Dr. Bau, Andreas: Kindheit in Hamburg nach dem Zweiten Weltkrieg Teil 1, in: ZeitFragen, Nr. 40 vom 27.10.2003, Artikel 7)