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Stammhaus der Familie Krupp um 1880

Industrielle Revolution

Szene in der Ausstellung: Alfred Krupp

Das Ruhrgebiet, das sich über das nördliche Rheinland und das südliche Westfalen erstreckt, wurde zum Sinnbild der industriellen Revolution. Kohle und Koks wurden zu Energieträgern der Eisen- und Stahlerzeugung.

Der wirtschaftliche Aufschwung des Ruhrgebietes zog auch weiterverarbeitende Industrien an. Alfred Krupp, hier vor seinem Stammhaus, war einer der Pioniere der industriellen Entwicklung im Ruhrgebiet und brachte die väterliche Gussstahlfabrik zu weltweitem Ansehen.

Besonders die Konstruktion des Dampfhammers „Fritz" 1861 und die Produktion von Kanonen brachten die Firma voran. Krupp ging als „Kanonenkönig" aus dem deutsch-französischen Krieg hervor, denn seine aus Stahl gegossenen Kanonen verdrängten die Bronzekanonen.

Gemälde: Panoramaansicht einer Industrieregion mit rauchenden Schloten im Hintergrund

In einer Chronik von 1911 heißt es über die Anwerbung:
"Auf den hiesigen Gruben bestand bald wieder Mangel an Arbeitern. Es schien den Bergwerksbesitzern das Beste, noch einmal einen Agenten nach Oberschlesien zu senden, … . Aber die scharten sich nicht mehr in so großen Mengen um ihn wie früher, er konnte nur 200 Bergleute nach Bottrop bringen. Die Ankunft der … Arbeiter fiel in das Jahr 1875. In dem gleichen Jahr begannen diejenigen Arbeiter, die schon länger in Bottrop wohnten, ihre Familien aus der Heimat in die Fremde zu holen. … mit diesem Jahr, in dem die polnischen Familien im Herzen Deutschlands zu leben begannen, begann das hiesige Polentum seine Existenz wie eine Pflanze in fremder Erde."
(Kleßmann, Christoph: Polnische Bergarbeiter im Ruhrgebiet 1870 – 1945. Soziale Integration und nationale Subkultur einer Minderheit in der dt. Industriegesellschaft, Göttingen 1978, S. 38.)

Gemälde: Alfred Krupp

 

Nach Kriegsende bemerkte er in einer Denkschrift an den deutschen Kaiser:
„Wir leben jetzt in der Stahlzeit. Das Eisenbahnwesen, Deutschlands Größe, Frankreichs Sturz, fällt in die Stahlzeit. Die Bronzezeit ist dahin, sie hat aufgehört das Material des Krieges zu sein, sie hat fortan eine mildere Bestimmung, sie möge dienen, vom ersten Siegesdenkmal an, zu Monumenten großer Ereignisse, großer Thaten und großer Männer, … , und was von den eroberten Kanonen nicht so consumirt wird, möge mit vergriffener Kupfermünze legirt, zur Scheidemünze geprägt werden … ."
(Gall, Lothar: Krupp. Der Aufstieg eines Industrieimperiums, Berlin 2000, S. 161f.)

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