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Einige Rheinländer passten sich den neuen Verhältnissen an und wendeten sich dem preußischen Staat und der preußischen Erziehung zu.
Im Ruhrgebiet blühte die Eisenindustrie auf, in der Eifel ging dagegen die Verhüttung zurück.
Kleve und Moers, die schon vor 1794 preußisch waren, begrüßten die Rückkehr zum preußischen Staat. Die katholischen Einwohner um Köln und Trier standen dem evangelischen Königshaus und der Regierung jedoch misstrauisch gegenüber.
Preußische Beamte heirateten katholische Rheinländerinnen, was z.B. bei der Taufe der Kinder zu Problemen führte.
Die bedeutende Stellung der Eisenproduktion in der Rheinprovinz unterstreicht ein Bericht von 1829:
"Vorzüglich reich an Eisen und dem ihm verwandten Stahl … sind die Regierungsbezirke, welche die meisten Höhen enthalten, nämlich: Koblenz, Aachen und Trier. Nicht unbedeutend sind auch die Eisengruben im Oberbergischen; dann in den Kreisen Essen und Kleve. In den beiden letzteren Kreisen findet man das Eisenerz an der Oberfläche der Erde, … ; sonst aber wird das Eisen in Schachten und Stollen zu Tage gefördert; hierauf wird es auf Halden, meist von Knaben, in Stücke gehauen, dann in den Schmelzhütten geschmolzen und in den Hammerwerken geschmiedet. … In den Rheinprovinzen befinden sich 64 Eisenhütten. Dadurch wird mehr Eisen und Stahl erzeugt, als Rheinpreußen bedarf."
(Diesterweg, Dr. F. A. W.: Beschreibung der Preußischen Rheinprovinzen, Krefeld 1829, S. 87ff.)