Landschaftsverband Rheinland - Qualität für Menschen

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Kolping

Szene in der Ausstellung: Kolping und die Armenfürsorge

Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts schritten die Kirchen gegen die sozialen Missstände ein. Die Schrift "Die Arbeiterfrage und das Christentum" des Mainzer Bischofs Wilhelm Emanuel von Ketteler war richtungsweisend. Im Gleichklang mit christlichen Werten leistete man aktive Fürsorge für die Armen. So entstanden unter Adolf Kolping im Rheinland katholische Arbeitervereine als Hilfe zur Selbsthilfe. Ab 1860 forderte die katholische Kirche von Staat und Gesellschaft eine konkrete, aktive Sozialpolitik. Der hier entstandende politische Katholizismus mündete wenige Jahre später in der Gründung der Zentrumspartei. Im Vergleich zu den Vereinigungen der sozialistischen Bewegung waren die Mitgliederzahlen im katholischen Rheinland beachtlich, deutschlandweit jedoch weitaus geringer. Die Sozialisten formierten sich politisch über den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein zur Sozialdemokratischen Partei Deutschlands von 1891. Auch entwickelte sich das Gewerkschaftswesen, das ab 1890 stetig an Bedeutung zunahm.

 

In ihrem Erfurter Programm von 1891 fordert die SPD im Hinblick auf die Arbeiter u.a.:
"Eine wirksame nationale und internationale Arbeiterschutzgesetzgebung; Festsetzung eines höchstens Acht-Stunden-Normalarbeitstages; Verbot der Erwerbsarbeit für Kinder unter vierzehn Jahren; eine ununterbrochene Ruhepause von mindestens 36 Stunden in jeder Woche für jeden Arbeiter; Durchgreifende gewerbliche Hygiene."
(Marxists' Internet Archive)

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