Landschaftsverband Rheinland - Qualität für Menschen

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KZ um 1945

NS-Vernichtungsmaschinerie

Szene in der Ausstellung: Insassen eines Konzentrationslagers hinter einem Stacheldrahtzaun

Regimegegner und in der nationalsozialistischen Ideologie verhasste Bevölkerungsgruppen, besonders Juden, wurden von den Nazis verfolgt, rechtlos in Konzentrationslager gesperrt und ermordet. Die Häftlinge waren der Brutalität der Wachmannschaften hilflos ausgeliefert. Sie mussten lange und hart arbeiten, wurden völlig unzureichend ernährt, schikaniert, zu stundenlangen Appellen und medizinischen Versuchen gezwungen und willkürlich hingerichtet.
Mit der „Endlösung der Judenfrage" wurde im Juli 1941 die systematische Vernichtung der Juden (Holocaust) eingeleitet. Es folgten zahlreiche Deportationen in Vernichtungslager wie Auschwitz oder Treblinka. Von geschätzten 7,2 Millionen Häftlingen überlebten nur etwa 500 000.

 

Das Leben in einem solchen Lager schildert eine Augenzeugin:
"Wir wurden in eine Baracke gebracht. Es war schon stockdunkel ... Eine einzige Birne baumelte an einer kurzen Schnur von der Decke. Auf jeder Seite gab es dreißig Doppelkojen. Jeder Platz war sechzig Zentimeter breit. Die Kojen hatten als Boden nur lose Lattenroste und jeweils eine Decke. Zu zweit bekamen wir eine Koje. Eine schrille Trillerpfeife weckte mich. Mit wüsten Beschimpfungen wurden wir vor die Baracken getrieben. Es war vier Uhr morgens, stockdunkel und wir mussten zum Appell antreten. ... Die Aufsicht führte Maria, eine Russin, und wüst wie ein Droschkenkutscher. Sie verteilte auch die Kelle 'Kaffee', eine undefinierbare, hellgraue Brühe. Sie war lauwarm und stellte gleichzeitig Frühstück und Waschwasser dar. Alle gaben mir davon ein bisschen ab, damit ich auf der Latrine meine Wäähe waschen konnte. Es war ekelhaft."
(Sherman, Hilde, ehemals wohnhaft in Mönchengladbach, Zwischen Tag und Dunkel, Frankfurt a.M. 1993, S. 131f.)

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