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Der Kommunistenprozess von Köln war der Aufsehen erregendste Rechtsfall des 19. Jahrhunderts. Er war als Folge der antirevolutionären Innenpolitik Preußens ein politischer Schauprozess. Die Politik zielte darauf, "entschieden mit der Revolution zu brechen" und die politische Opposition mit Hilfe der Polizei zu überwachen und zu unterdrücken.
Der Prozess richtete sich gegen Kommunisten und gegen die Redaktion der Neuen Rheinischen Zeitung, der auch Karl Marx als Redakteur angehörte. Die Zeitung wurde verboten, der Kommunistenbund zerschlagen und die Demokratiebewegung im Rheinland für Jahrzehnte ausgesetzt.
Karl Marx schrieb über den Prozess und die politische Polizei als Unterdrückungsorgan:
"Der Kommunistenprozeß zu Köln selbst brandmarkt die Ohnmacht der Staatsmacht in ihrem Kampf gegen die gesellschaftliche Entwicklung. … Die ganze Existenz der politischen Polizei hängt von der Entscheidung dieses Prozesses ab. Die ganze Existenz der politischen Polizei … ist nicht nur die Existenz und Thätigkeit des mit dieser Sache unmittelbar vertrauten Personals. Es ist die Unterordnung der ganzen Regierungsmaschinerie mit Einschluss der Gerichte und der Presse unter dieses Institut."
(Marx, Karl: Enthüllungen über den Kommunisten-Prozess zu Köln, Göttingen/Zürich 1885, S. 74.)