Landschaftsverband Rheinland - Qualität für Menschen

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Fassbinderei

Einführung der Gewerbefreiheit

Szene in der Ausstellung: Zwei Fassbinder bei der Arbeit

Die Einführung der Gewerbefreiheit hebte ständische Schranken auf und führte zu mehr Rechten.
Beschränkungen der Produktionsmengen und  Herstellungsweisen sowie der Schutz vor Konkurrenz durch die Zünfte fielen weg.
Durch die nichtzünftige Konkurrenz gerieten viele Handwerker in Not.

 

Den Zustand vor Einführung der Gewerbefreiheit beschrieb Benzenberg:
"In der Sohlinger Messer und Klingenzunft durften die Meister, welche Messerklingen machten, keine Schwertklingen machen, und die, welche die Klinge machten, durften das Heft nicht daran machen. Als Peres in Sohlingen im Jahr 1803 seine Fabrik von englischen Stahlwaaren anlegte, so erhielt er von der Regierung die Erlaubnis dass er in seiner Werkstätte alles vereinigen könnte, wogegen damals die anderen Handwerker sich setzten, weil es gegen die Gesetze der Zunft war. Gerade weil das Handwerk sich zwei Jahrhunderte hindurch innerhalb der Gesetze der Zunft fortbewegt, so war es stillstehend geworden, und hinter den Arbeiten anderer Gegenden zurückgeblieben. Zwei Jahre später wurde die Innung völlig aufgehoben und jedem Meister überlassen, seine Waaren nach eigener Einsicht zu machen, und so die fortgeschrittene Zeit wieder zu ereilen."
(Benzenberg, Johann Friedrich: Über Handel und Gewerbe, Steuern und Zölle, Elberfeld 1819, S. 12f.)

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