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Die Eingliederung des Rheinlandes in die französische Republik brachte einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung mit sich. Es gab nun einen einheitlichen, nicht mehr unterteilten Wirtschaftsraum, in dem ein modernes Handelsrecht und die Gewerbefreiheit galt.
Außerdem war durch die Kontinentalsperre gegen England seit 1803 der Markt nach außen abge-schottet. Besonders die Textilproduktion wurde begünstigt und eine rheinische Industrielandschaft um Mönchengladbach und Rheydt konnte sich entwickeln.
Welche Blüten die neue Gewerbefreiheit trieb, berichtete A. Klebe anlässlich seiner Rheinreise:
"Diese Freiheit, jedes Gewerbe zu treiben, hat besonders in den Städten auf dem linken Rheinufer eine unglaubliche Menge neuer Wirtshäuser, Caffeehäuser und Restaurateurs zur Entstehung gebracht. … Um sich unter der Menge auszuzeichnen, haben besonders die, welche den Franzosen gehören, ungeheure Schilder und große Felder mit Inschriften von sehr einladendem Inhalt, mit grellen, auffallenden Farben gemahlt."
(A. Klebe: Reise auf dem Rhein, 1806, Frankfurt a.M., S. 80f.)