Landschaftsverband Rheinland - Qualität für Menschen

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Kleinbürger

Szene in der Ausstellung: Kleinbürger im Garten. Die Söhne tragen den für diese Zeit als Kinderkleidung typischen Matrosenanzug

Mit Wilhelm II., der nach dem frühen Tod Friedrichs III. als junger Kaiser an die Macht kam, begann in Deutschland das Wilhelminische Zeitalter. Familiäre Tradition und ausgeprägtes Pflichtgefühl waren Leitbilder der Gesellschaft. Der Offiziersstand galt als erster Stand im Staat. Gehorsam wurde schon den Knaben vermittelt, wenn sie in Kinderuniform mit Spielzeuggewehr vor ihren stolzen Eltern eine Parade abhielten. So wurden sie auf ihre zukünftige Aufgabe als Soldaten gelenkt. Die Mädchen spielten weiterhin mit Puppen zur Vorbereitung auf ihre spätere Rolle als Hausfrau und Mutter.

Der Aufbau der deutschen Hochseeflotte löste eine große Begeisterung in der deutschen Bevölkerung aus. Der Matrosenanzug war ab den 90er Jahren das beliebteste Kleidungsstück für Jungen.

 

Wie sehr der Jugend die Kriegsbereitschaft eingeimpft wurde, zeigt folgender Auszug aus der "Jungdeutschland Post" von 1913:
"Auch uns wird einmal die hohe, große Stunde eines Kampfes schlagen … Ja, das wird eine frohe, eine große Stunde, die wir uns heimlich wünschen dürfen … Still und tief in den deutschen Herzen muss die Freude am Krieg und ein Sehnen nach ihm leben, weil wir der Feinde genug haben und der Sieg nur einem Volke wird, das mit Sang und Klang zum Kriege wie zu einem Fest geht."
(von Gotzberg, Otto, zitiert in: Gross, Claus-Peter: … verliebt, verlobt, verheiratet, unter Adlers Fittichen, Berlin 1981, S. 361.)

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