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Im Trierer Raum fand das Gedankengut der Revolution aufgrund der schlechten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, konfessioneller Streitigkeiten und mangelnden Entgegenkommens des Königs schnell Verbreitung. Verschiedene Gruppierungen versuchten die Zeughäuser zu stürmen. Mit Hilfe des Militärs stellte die preußische Regierung 1849 auch hier ihre Autorität wieder her. Die Anführer der radikalen demokratischen Bewegung wurden angeklagt und hart bestraft – mit Zuchthaus, aber auch mit standrechtlichen Erschießungen.
Hier zu sehen ist eine Nachbildung des Trierer Gefängnisses mit seinen Insassen.
Welche Antipathie die radikalen Demokraten den Preußen entgegenbrachten, zeigt folgendes "Gebet":
"Erlöse uns, o Herr …
von allen Steuern, die auf die Lebensmittel der Armen gelegt sind,
…
von den vielen fremden Beamten, die kein Herz für uns haben und nur ihren Vorteil, nicht den des Landes suchen,
von dem schlechten Zustand der Volksschulen, in welchem man die brandenburg-preußische Geschichte für unsere vaterländische Geschichte ausgibt,
von aller Unterdrückung im Glauben, Denken, Sprechen und Lernen."
(Auszug aus dem Triererischen Volksblatt vom 26. April 1848, in: Zenz, Emil: Geschichte der Stadt Trier im 19. Jahrhundert, Teil 1, Trier, S. 130)