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Der Beginn der Gründerzeit wird durch die deutsche Einheit und die Entstehung des Kaiserreichs markiert. Villenbau in den Städten und pompöse Innenarchitektur wurden für das Wohnen des gehobenen rheinischen Bürgertums charakteristisch.
Für Töchter aus gutbürgerlichem Hause wurde ein preußischer Offizier zum idealen Heiratskandidaten.
Mit der Heeresreform durch Otto von Bismarck erlangte die Armee eine gefestigte Vormachtstellung in der Gesellschaft und viele Lebensbereiche wurden zunehmend militarisiert.
Die militärische Tradition der Preußen beschreibt Fürst von Bülow folgendermaßen:
"König Friedrich Wilhelm I. war nicht der nur der rauhe Drillmeister der später unbesieglichen Potsdamer Wachtparade, er war auch der Schöpfer des Geistes der preußischen Armee, der die preußischen und deutschen Fahnen geleitet hat von Mollwitz und Hohenfriedberg bis Tannenberg und Verdun. Aus der Schar der rauen tapferen Landjunker schuf er das preußische Offizierskorps mit seinen peinlichen Pflicht- und Ehrbegriffen, dem engen innerlichen und äußeren Zusammenhalt und der ihm anvertrauten Mannschaft, der Kameradschaftlichkeit, dem militärischen Stolz und der monarchischen Treue. Der König, der den Soldatenrock trug, war der erste Offizier der Armee, die Offiziere, die des Königs Rock trugen, bildeten den ersten Stand im Staat, …"
(Bülow, Fürst von: Deutsche Politik, Berlin 1916, S. 146f.)