Schrift: größer/kleiner
Inhaltsverzeichnis
Sie sind hier: WirRheinländer > Die Ausstellung > Szenen > Soldaten um 1915
August 1914: Der Erste Weltkrieg war "entfesselt". Es herrschte Begeisterung, nationale Aufbruchstimmung. Freiwillige strömten zu den Annahmestellen der Regimenter, um ihren Beitrag zur "Verteidigung des Vaterlandes" zu leisten. Dabei hatte doch Deutschland den Krieg erklärt. Hunderttausende zogen mit Hurra-Rufen ins Feld. Sie träumten vom Einzug nach Paris, als Ende 1914 der deutsche Vormarsch ins Stocken kam. Der Bewegungskrieg wandelte sich zum erbitterten Stellungs- und Grabenkampf. Das Vertrauen in die militärische Führung war erschüttert. Dabei hatte alles so verheißungsvoll begonnen.
Umjubelt und mit Blumen geschmückt zogen die "Helden" singend ins Feindesland:
"Wir sind der Sieg! Wie Meeresfluten brausen wir daher:
Wir sind der Sieg und das Verderben!
Und wär unser Feind wie Sand am Meer.
Es fiel ihm nur das schwarze Los: Verderben."
(Kriegsgedicht von E. Knopp 1914, zitiert in: Gross, Claus Peter, 1871-1918; ... verliebt ... verlobt ... verheiratet unter Adlers Fittichen, Berlin 1986, S. 384)