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Es gab bestimmte Orte, die von wandernden Jugendlichen angesteuert wurden, da die Wahrscheinlichkeit, hier auf Gleichgesinnte zu stoßen, groß war. Bei "Navajos" und "Edelweißpiraten" waren Ausflugslokale, Gastwirtschaften und Wanderheime im Bergischen Land beliebt, während die konfessionellen Gruppen weiterhin ihre Begegnungsstätten nutzen konnten –zumindest bis diese von der HJ beschlagnahmt wurden
Das Ausflugslokal mit großem Außengelände war ein bevorzugtes Ziel Kölner "Navajos". Die Kölner Gestapo, die hier am 12. Dezember 1937 eine Razzia durchführte, berichtete, die Jugendlichen würden sich in einem "kleineren Nebenbau" treffen, "Lieder singen und ihre Fahrtenerlebnisse austauschen". Großen Umsatz bescherten sie dem Wirt allerdings nicht; nach Aussage von Rösrather Zeitzeugen bestand der Tageskonsum oft aus einem einzigen Glas Milch.