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Neben den Wochenendwanderung galten "Fahrten" als zentraler Bestandteil jugendbewegten Lebens. Inspiriert durch die legendären "Großfahrten" der "Nerother" oder die Exkursionen der dj 1.11 orientierten sich viele Jugendliche an den Textzeilen "Wer bleibt, der mag versauern, wir fahren in die Welt" des Liedes "Aus grauer Städte Mauern" und brachen im Sommer zu langen Touren auf, die oft in den süddeutschen Raum führten, nicht selten aber auch über die deutschen Grenzen hinausgingen.
Den "Affen", Decken und Proviant auf dem Gepäckträger, ein Ziel höchstens vage vor Augen - so gingen zahlreiche Jugendliche abseits des HJ-Drills auf Fahrt. Etappenlänge, Lagerplatz und Dauer des Aufenthalts selbst zu bestimmen - das waren Freiheiten, die schnell als "unangepasst" verurteilt wurden.