Schrift: größer/kleiner
Inhaltsverzeichnis
Sie sind hier: WirRheinländer > Weimarer Republik, Nazidiktatur und Zweiter Weltkrieg (1919 – 1945) > Von Navajos und Edelweißpiraten: Unangepasstes Jugendverhalten in Kölln 1933 - 1945 > Katholische Jugendbewegung 1933-1938
Die katholische Jugendbewegung stellte in Köln eine machtvolle Größe dar. So war es nahe liegend, dass die HJ in den verschiedenen Gruppen, in denen katholische Jugendliche organisiert waren, den stärksten Widerpart ausmachten, den es möglichst schnell und nachhaltig auszuschalten galt.
Die zahlenmäßig größten Gruppen innerhalb der katholischen Jugendbewegung stellten die auf Pfarrebene agierenden Sturmscharen und St. Georgs-Pfadfinder sowie der „Bund Neudeutschland" dar, dem zahlreiche katholische Oberschüler angehörten. Daneben gab es noch weitere Gruppierungen wie etwa den „Quickborn" oder die „Deutschmeisterjungenschaft".
Trotz vieler Verlockungen und zunehmenden Drucks blieben die Mitglieder der katholischen Jugendbewegung Regime und HJ gegenüber weitgehend auf Distanz und scheuten – insbesondere in den ersten Jahren des „Dritten Reiches" – auch nicht den offenen und handgreiflichen Konflikt.
Gegen Ende der 1930er Jahre und vor allem während des Krieges fand sich die katholische Jugend Kölns dann in kleinen informellen Kreisen zusammen. Einen engen Kontakt untereinander wahrte sie dabei durch das gemeinsame samstägliche Beten des „Deutschen Kompletts" in St. Maria im Kapitol.