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Die Gestapo bekämpfte alle Bestrebungen, die das NS-Regime gefährdeten oder ihm schlicht missfielen. Hierbei konnten ohne jede Bindung an Gesetze Festnahmen vorgenommen und eigenmächtig Strafen verhängen werden - ein Handlungsspielraum, der die Gestapo zur wohl meist gefürchteten Institution des "Dritten Reiches" werden ließ.
Sie sah in jedem, der das Regime nicht vorbehaltlos unterstützte eine potentielle Gefahr, die es auszuschalten galt. Hier stimmten ihre Interessen mit der der Reichsjugendführung überein, weshalb beide eng und oft effektiv zusammen arbeiteten.
Am 26. April 1933 wurde in Köln eine Staatspolizeistelle eingerichtet. Bereits im ersten Rundschreiben wurde klargestellt, was von ihr künftig zu erwarten war: "sorgfältige unauffällige Beobachtungen" und ein "schlagartiges Zupacken". Hierbei waren "formale Bedenken und verzögernde Erwägungen" zurückzustellen.
Spätestens seit Mitte 1934 beschäftigte sich die Gestapo intensiv mit jenen Jugendgruppen, die außerhalb der HJ standen, wobei in Köln zunächst die starken katholischen Organisationen ins Blickfeld gerieten.