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"Wehrerziehung" lautete ein zentrales Schlagwort nationalsozialistischer Ideologie und Politik, das nur zu bald von der brutalen Realität des Krieges eingeholt wurde. Auch die noch nicht wehrpflichtigen Jahrgänge sahen sich mit Fortdauer des Krieges einer immer intensiveren Heranziehung zu Kriegshilfsdiensten ausgesetzt. Ob beim "Sicherheitshilfsdienst" (SHD), als Luftwaffenhelfer, bei nutzlosen Arbeiten am "Westwall" oder schließlich als Angehörige des völlig sinnlosen "Volkssturms" - die Vereinnahmung durch das NS-Regime wurde immer massiver, die betroffenen Jahrgänge jünger und die Todesopfer zahlreicher.
Kriegshilfsdienste bedeuteten für die durch ständige nächtliche Luftangriffe ohnehin geschwächten Heranwachsenden nicht nur eine starke physische, sondern angesichts des tausendfach zu verarbeitenden Todes auch eine immense psychische Belastung.