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Gegen die massiven Beeinträchtigungen hatten weder konfessionelle noch bündische Gruppierungen auf Dauer eine Chance. Obwohl oft der Weg von Auflösung und Anpassung eingeschlagen wurde, kam es auch immer wieder zu Konflikten, in denen die in die Defensive gedrängten Jugendlichen versuchten, sich zumindest punktuell gegen die Ansprüche der HJ zu behaupten. Solche Auseinandersetzungen, denen unter den Bedingungen des totalitären NS-Regimes kein dauerhafter Erfolg beschieden sein konnte endeten nicht selten in Handgreiflichkeiten.
Besonders beeindruckt zeigte sich die HJ-Gebietsführung vom Auftreten katholischer Jugendgruppen am 19. November 1933, als die HJ in Köln für das Winterhilfswerk sammelte. Hierbei hätten die "katholischen Verbände" im gesamten Stadtgebiet Aktionen durchgeführt.
Allein am Friesenplatz seien rund 4.000 Jugendliche aufmarschiert und hätten so die Sammelaktion der HJ unmöglich gemacht. Gleichzeitig sei die HJ durch Sprechchöre wie "Hilterjugend ist Mist!" provoziert worden. Über diese Störaktionen verlor die Zeitung kein Wort.