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Die HJ zeigte sich zunächst durchaus bereit, bündisches Liedgut in das eigene Repertoire zu übernehmen. Bald jedoch setzte sich auch hier der NS-typische Hang zum Gigantischen durch: Es gab "Singwarte", "Massensprechchöre" und "Singwettkämpfe". Außerdem wurden als Propagandaveranstaltungen öffentliche Singdarbietungen von HJ und BDM durchgeführt - sämtlich Formen des Gesangs, die sich von bündischen Traditionen und jugendbewegten Interessen immer weiter entfernten.
Im Februar 1934 veranstaltete die HJ-Gebietsführung einen Wettbewerb, bei dem Jugendliche für die Vertonung von Volksliedern Preise gewinnen konnten. Texte und Melodien sollten laut Teilnahmebedingungen dem Buch "Blut und Ehre" oder aus dem HJ-Liederbuch "Uns geht die Sonne nicht unter" entnommen werden. Auf diese Weise versuchte die HJ einen weiteren zentralen und bislang relativ unabhängigen Bestandteil jugendlichen Lebens in ihren Handlungsbereich zu integrieren.