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Sie sind hier: WirRheinländer > Weimarer Republik, Nazidiktatur und Zweiter Weltkrieg (1919 – 1945) > Von Navajos und Edelweißpiraten: Unangepasstes Jugendverhalten in Kölln 1933 - 1945 > Treffpunkte > Parks
Städtische Parks und Grünanlagen waren stets beliebte Treffpunkte. Während der NS-Zeit waren gerade "unangepasste" und dem HJ- oder BDM-Dienst entziehende Jungen und Mädchen darauf bedacht, sich an Orten zusammen aufzuhalten, die der Kontrolle weitgehend entzogen waren.
Gerade Köln verfügt durch sein nach dem Ersten Weltkrieg geschaffenes Grünsystem über ausgedehnte Parks, die nahezu sämtlich als Treffpunkte dienten. Ob "Navajos", "Edelweißpiraten" konfessionelle Gruppen oder HJ: Parks wurden als eigenes "Terrain" beansprucht und - falls notwendig - auch verteidigt.
Der Volksgarten mit seinen versteckten Winkeln war der vielleicht beliebteste aller Treffpunkte. Hier trafen sich die "Navajos" der Vorkriegszeit ebenso wie später die verschiedenen Gruppen von "Edelweißpiraten". Hieran konnten auch HJ-Streifen, Denunziationen und Razzien nichts ändern. Nachdem eine gewisse Frist verstrichen war, kehrten die Jugendlichen in "ihren" Park zurück. Dieser bot nach Auskunft von Zeitzeugen offenbar mehreren, voneinander unabhängigen Gruppen gleichzeitig Platz.