Schrift: größer/kleiner
Inhaltsverzeichnis
Sie sind hier: WirRheinländer > Erster Weltkrieg (1914 – 1918) > Anton Keldenich
Anton Keldenich wird am 16.2.1874 als Kind eines kleinen Ackerers in Wüschheim geboren. Da er recht klein ist (158 cm) wird er nicht als 18-jähriger zum Militärdienst gezogen. Er bleibt auf der Burg in Großbüllesheim als Stallknecht. Während seiner Arbeit bemalt er die Stallwände mit Pferdeköpfen und Dorfansichten aus. Sein Talent wird entdeckt und er kommt in eine Malerlehre.
Mit 31 Jahren bricht er 1905 zu einer Wanderung nach Italien auf. Von dieser fast zweijährigen Wanderung sind seine ersten Tagebücher erhalten. Auch nach seiner Rückkehr behält er das Tagebuchschreiben und Skizzieren seiner Umwelt bei. Er zeichnet das Alltagsleben in Großbüllesheim und fertigt Ölbilder für die Dorfbewohner an.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldet er sich als Freiwilliger, wird aber zunächst nicht genommen. Erst im August 1915 erhält er den Stellungsbefehl.
Seit Beginn des Krieges führt er ein Kriegstagebuch, das zunächst die Begeisterung widerspiegelt. Auch die ersten Kriegserlebnisse werden im Tagebuch und zeichnerisch sehr positiv gesehen.
Er zeichnet die Unterkünfte in den Stellungen wie gemütliche Wohnstuben. Er ist fasziniert von der Kriegsmaschinerie und fertigt Skizzen von Maschinengewehren und Gewehren. Im weiteren Kriegsverlauf entwirft er Kreuze für die gefallenen Soldaten. Mit Patriotismus war er in den Krieg gezogen und ernüchtert kehrt er nach Hause zurück. Seine traurige Bilanz lautet: 50 Millionen Tote und Verwundete.
Nach dem Krieg wirkt er aktiv am Gemeindeleben mit und wird Mitglied der Zentrumspartei. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten sieht er sehr kritisch und zieht sich zurück.
Anton Keldenich stirbt am 20. September 1936 in Großbüllesheim.