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Die "Kluft", eine für Wanderungen gedachte - mehr oder weniger - einheitliche Kleidung, gab es seit der Entstehung der Wanderbewegung. Jede Gruppe entwickelte hier ihre eigene Formensprache, die sie auch nach 1933 zu behaupten versuchte.
Mitte 1936 beschrieb die Kölner Gestapo die „Navajo-Kluft" so: "Halbschuhe mit weißen Strümpfen (mit Troddeln) oder auch Schaftstiefel, überaus kurze, mit Reißverschluss versehene schwarze Hosen, grellfarbig karierte Hemden mit silbernen Knöpfen und evtl. blauen Schimützen". Die Mädchen traten demnach "in folgender Kostümierung" auf: "Langer samtartiger Rock mit Reißverschluss, weiße Bluse mit bunten Tüchern, Seidenstrümpfe und Schaftstiefel". Dies ist nur eine von vielen Beschreibungen, die ebenso variierten wie die Kleidung der Jugendlichen selbst.
Gertrud „Mucki" Kühlem und Karl „Schicko" Gilles zählten wie ihre Freunde zu jenen Kölner "Edelweißpiraten", die sich in den frühen 1940er Jahren während der Woche im Volksgarten und in Kölner Gaststätten trafen und an den Wochenenden gemeinsam auf Fahrt ins Bergische Land gingen.