Von Navajos und Edelweißpiraten – Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933 – 1945

Vom 17.11.2004 bis 20.02.2005 zeigte das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln die Ausstellung "Von Navajos und Edelweißpiraten. Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933-1945". Die Internetpräsentation inclusive Datenbank dürfen wir freundlicherweise auf unserer Ausstellungshomepage zeigen:

„Navajos", „Edelweißpiraten", „Sturmscharen" oder „Pfadfinder" – hinter diesen Begriffen verbergen sich Gruppen von Jugendlichen, die es – aus oft sehr unterschiedlichen Gründen - in den Jahren der NS-Herrschaft ablehnten, sich dem Alleinvertretungsanspruch der „Hitlerjugend" unterzuordnen. Dabei verband sie dreierlei: Sie entzogen sich der HJ, praktizierten eigene Formen jugendlichen Verhaltens und wurden deshalb vom NS-Regime verfolgt.

Aufgrund ihres Verhaltens werden bis heute einige ihrer Mitglieder entweder immer noch als Kriminelle abgestempelt oder zu Widerstandsikonen stilisiert – beides Positionen, die in ihrer Einseitigkeit kaum haltbar sein dürften. Die Ausstellung versucht, ein differenzierteres Bild der damaligen Situation zu zeichnen.

Die Ausstellung stellt einige der Gruppen vor und gibt Beispiele von deren Tun, wobei insbesondere die Themen „Fahrten", „Kluft" und „Lieder" im Mittelpunkt stehen. Um die „Brisanz" einzelner Handlungen aus Sicht des NS-Regimes verstehen zu können, werden dessen Motive skizziert, wobei insbesondere Reichsjugendführung und der zur Überwachung wandernder Jugendgruppen ins Leben gerufene „HJ-Streifendienst" beleuchtet werden.

Erstmals wird so das breite Spektrum unangepassten Jugendverhaltens in Köln für den gesamten Zeitraum von 1933 bis 1945 präsentiert. Die Internetseiten geben einen ersten kleinen Einblick in die angesprochenen Themen.