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Die „Weimarer Republik" begann unter denkbar negativen Vorzeichen: Der Übergang von der monarchischen zur demokratischen Staatsform war gewissermaßen über Nacht gekommen. Mit der Abdankung Wilhelm II. und der Übertragung der Regierungsgeschäfte an die SPD, der stärksten Partei im Reichstag, war die Forderung der Kriegsgegner nach anderen Verhandlungspartnern als den kaiserlichen Generälen verbunden. Die Niederlage in diesem Krieg und ihre Konsequenzen waren eine Bürde, die der Weimarer Republik übertragen wurde. Die Verkündigung der Friedensbedingungen im Versailler Vertrag war ein Schock für die Nation. Die deutsche Bevölkerung empfand den Friedensvertrag als „Diktat", aber Verhandlungen waren ausgeschlossen. Eben die Militärs, die bis zum Schluss falsche Siegeshoffnungen genährt hatten, setzten nun die "Dolchstoßlegende" in die Welt: die Armee sei "unbesiegt im Feld" geblieben, nur die Revolution in der Heimat habe Schuld an der Niederlage. Politische Kräfte von links und von rechts wollten die junge Republik wieder zerschlagen. Die Weimarer Republik erschien wie eine „Demokratie ohne Demokraten", da der Parlamentarismus auch in großen Teilen der Bevölkerung auf wenig Akzeptanz stieß. Die Kommunisten fühlten sich von den Sozialdemokraten verraten und agitierten. Die alten Eliten des Kaiserreiches, die sich die Monarchie zurückwünschten, waren in den entscheidenden Positionen in Verwaltung, Armee und Wirtschaft geblieben. Der erste Versuch einer demokratischen Staatsform auf deutschem Boden hatte keine gute Ausgangsposition.
In den Jahren bis 1923 war die Republik immer wieder durch gewaltsame Aufstände der Linken und Putschversuche der Rechten gefährdet. Die Besetzung rechtsrheinischer Gebiete durch die französische Armee 1923 löste den sogenannten Ruhrkampf aus, bei dem die Bevölkerung des Ruhrgebietes passiven Widerstand leistete. Die besetzten Gebiete wurden von der Reichsregierung bis zum totalen Zusammenbruch der Währung unterstützt. Die Versuche rheinischer Separatisten, unter dem Schutz der Besatzer das Rheinland aus dem Reichsgebiet herauszulösen, sorgten für weitere Aufregung.
Diesen nahezu chaotischen Zuständen folgte in der Ära Stresemann eine Phase der Konsolidierung, in der es dem Kanzler Stresemann gelang, die Währung zu stabilisieren und außenpolitische Erfolge zu erringen. Der Dawesplan brachte neue, für Deutschland verbesserte Bedingungen zur Reparationszahlung. Durch die Verträge von Locarno 1925 sowie die Mitgliedschaft im Völkerbund wurde die Weimarer Republik zum gleichberechtigten Partner der europäischen Großmächte. Dem wichtigen Durchbruch in der Außenpolitik folgte aber nicht die Veränderung der instabilen Verhältnisse im Inneren. Dennoch wurde diese Zeit, in der sich die Wirtschaft wieder etwas zu erholen begann, von der Bevölkerung als die "Goldenen Zwanziger Jahre" wahrgenommen, in der Kultur und Wissenschaft aufblühten.
1929 verschlechterten sich mit dem Beginn der Weltwirtschaftskrise die äußeren Rahmenbedingungen dramatisch: Zu einer allgemeinen Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation kamen steigende Arbeitslosenzahlen. Ab 1930 konnte im Reichstag zwischen den Parteien keine Einigung mehr erzielt werden, deshalb ernannte Reichspräsident von Hindenburg Kanzler und Kabinett ohne Beteiligung des Parlaments als so genannte Präsidialkabinette. Damit waren die Regierungen nur noch vom Vertrauen des Reichspräsidenten abhängig und eine parlamentarische Demokratie existierte nicht mehr. Der Widerstand gegen die Machtübernahme der Nationalsozialisten war dementsprechend schwach.