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Die günstige geographische Lage im Westen Deutschlands bewahrte die rheinische Bevölkerung vor Flucht, Vertreibung und Sowjetdiktatur. Aber auch am Rhein suchten Hunderttausende eine neue Heimat. Die Zunahme der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens von 11,7 (1946) auf 13,9 Millionen (1952) zwang zur Wohnraumbewirtschaftung, die durch die Einquartierung fremder Menschen vielerorts Ablehnung bei den Alteingesessenen hervorrief.
Die Selbstverwaltung der Kommunen wurde im April 1946 nach britischem Vorbild umorganisiert. Die „Ratsverfassung“ verschob das Machtgefüge zugunsten gewählter Stadtverordneter. Ihren Beschlüssen, Ergebnis der freien Konkurrenz der Parteien, waren nun ehrenamtliche Bürgermeister und beamtete Stadtdirektoren unterworfen. Von den Briten als Mittel ihrer „Umerziehung“ der Deutschen zu Demokraten verstanden, prägte diese Parlamentarisierung schon bald die Debatten um den Wiederaufbau vor Ort.