Schrift: größer/kleiner
Inhaltsverzeichnis
Sie sind hier: WirRheinländer > Das Rheinland unter den Preußen (ab 1815)
Mit der Proklamation vom 5. April 1815 nahm König Friedrich Wilhelm III. Besitz von den ihm auf dem Wiener Kongress zugesprochenen Gebieten. Damit war das überwiegende Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen preußisch geworden und seit dem Zerfall des Karolingerreiches wieder erstmals politisch vereint.
An Rhein und Ruhr entfalteten sich die ersten Industrialisierungsschübe, Vorboten der industriellen Revolution. Die Verkehrserschließung des Raums verlief einerseits zügig, andererseits stellte sie jahrhundertelange Entwicklungen auf den Kopf. Was gestern noch ein Wirtschafts- oder Handelszentrum war, konnte durch die Abkoppelung von den neuen eisernen Verkehrswegen binnen kürzester Zeit in der Bedeutungslosigkeit versinken.
Das Rheinland war sehr stark von der Franzosenzeit geprägt und hielt an vielen ihrer Errungenschaften wie dem französischen Zivil- und Handelsrecht, den Handelskammern und der Gemeindeverfassung fest. Zudem war das Rheinland zu fast 80% katholisch und unterschied sich damit von den protestantisch geprägten altpreußischen Gebieten. Die beginnende Industrialisierung an Rhein und Ruhr, die günstige Verkehrslage und ein starkes und selbstbewusstes Bürgertum in den Städten sorgten für einen Modernisierungsschub, der sich positiv auf das gesamte Reich auswirkte.